16 Okt Apotheke bei der Arbeit – Auf dem Weg zur Tinktur
Von Anfang an war klar, dass für die geplante Wiedernutzung der Arnika und Herstellung von Arzneiprodukten ein pharmazeutischer Hersteller gefunden werden musste. Unserem Anspruch getreu sollte dieser auch in der Region beheimatet sein. Das Arzneimittelrecht gibt für unseren finanziellen Rahmen nur die Herstellung von Arnikatinktur her. Diese kann mittels einer Standardzulassung nach Deutschem Arzneibuch kleinmaßstäblich und nicht-industriell auch von Apotheken zubereitet werden.
Weit vor der Wildsammlung 2014 machten wir uns auf die Suche und was lag näher, als die Apotheker aus meinem Abiturjahrgang 1979 Schillergymnasium Hof zu befragen. Schnell war Dr. Uwe Leonhardt in Rehau unser Wunschpartner, der mit der Perlenbach-Apotheke bereits mit dem Naturhof Faßmannsreuth in gutem Austausch stand. Wir waren bereits gemeinsam in der 5. Klasse und so fiel es uns nicht schwer, die alten Beziehungen wieder aufzufrischen. Nach reiflicher Überlegung und Abklärung aller rechtlichen Umstände erklärte Uwe Leonhardt sich im Oktober 2013 bereit, die Arnikatinktur für das Projekt herzustellen. Noch im selben Monat wurde die Standardzulassung beantragt – online beim Bundesamt für Arzneimittel. Nun konnte es losgehen …
Herstellung durch Perkolation
Mit Handelsware erprobte die Apotheke im Januar 2014 die Herstellung der Tinktur. Die Vorgehensweise wurde dokumentiert und in eine Herstellungsanleitung übersetzt. Unsere Tinktur wird durch eine Perkolation hergestellt. Dabei wird Ethanol als Lösungsmittel zusammen mit geschnittenen Arnikablüten in einen Zylinder gefüllt und über mehrere Tage langsam ausgetropft. Der Wirkstoff löst sich dabei im Alkohol. Bevor die im Projektgebiet gesammelten Arnikablüten perkoliert werden konnten, musste eine Probe ins Labor, die auf Reinheit und Gehalt geprüft wurde. Ebenso muss die fertige Tinktur analysiert werden. Nachdem alle Anforderungen geprüft und bestätigt wurden bekamen wir September 2014 die Analysezertifikate. Erst jetzt durfte abgefüllt und etikettiert werden. Die „Faßmannsreuther Arniktinktur“ war geboren!
Der 1. Jahrgang besteht aus 69 Fläschchen á 50ml, von denen nach der offiziellen Präsentation am 17. Oktober 2014 64 in den Verkauf gingen; fünf Flaschen werden als Rückstellmuster aufbewahrt.