Regina Saller · Dipl.Ing. (FH)
Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof e.V.
Schaumbergstraße 14
95032 Hof
Telefon: 09281 57-317 lpvhof@landkreis-hof.de
Sicherung von Ökosystemdienstleitungen Nachhaltige Nutzung und Vermarktung der Ressource Arnika montana
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Verantwortungsart Arnika
Für den Erhalt der Arnika besitzt die Bundesrepublik Deutschland eine besondere Verantwortung. Deutschland liegt im Zentrum ihres europäischen Verbreitungsgebietes, welches im Süden von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan, im Norden bis Südskandinavien und das Baltikum reicht. Vormals auch in den Tieflagen weit verbreitet, sind ihre Vorkommen in Deutschland seit Mitte des letzten Jahrhunderts stark zurückgegangen und konzentrieren sich auf die Mittelgebirgsregionen und die Alpen. Aber auch dort – mit Ausnahme der Hochalpen – nimmt die Anzahl der Individuen und Populationsgrößen seit Jahren drastisch ab.
Mit der Arnika verschwinden ihre Lebensräume – Borstgrasrasen, Bergwiesen, Heiden und Moorränder. Sie steht damit stellvertretend für die Pflanzen- und Tierwelt derselben. Regina Saller
Vor diesem Hintergrund wurde Arnika im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt zur „Verantwortungsart“ erklärt, für welche spezielle Projekte und Erhaltungsmaßnahmen gefördert werden.
In Deutschland streng geschützt
In Deutschland ist die Arnika durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt und darf nur in Ausnahmefällen für die Herstellung von Salben und Tinkturen gesammelt werden. Sie ist weiterhin Bestandteil des Anhang V der der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (FFH-Richtlinie), die sich mit Tier- und Pflanzenarten, für deren Entnahme aus der Natur besondere Regelungen getroffen werden können, befasst. Diese dürfen in der EU nur im Rahmen von Managementmaßnahmen genutzt werden. Der Großteil der für Arnikaprodukte genutzten Wildsammlungen stammt aus den Pyrenäen, der Schweiz und Südosteuropa.
Frankenwald, Vogtland und Fichtelgebirge sind beim Rückgang der Arnika keine Ausnahme. Auch hier ist der Verlust der Wuchsorte und Bestandsgrößen erheblich. Allein im Bayerischen Vogtland mit Rehauer Forst und Selbitzer Hügelland waren 2009 65% der noch 1985 bekannten Wuchsorte verschwunden. Der Rückgang bis dahin wurde kaum dokumentiert. Die Restvorkommen konzentrieren sich im Rehauer Forst und am Nordzug des Fichtelgebirges, weil sich entsprechende Lebensräume und Standortfaktoren dort halten konnten.
Die Plauener Lehrer WEBER und KNOLL beschrieben 1965 die Verbreitung von Arnica montana in der „Flora des Vogtlandes“: „Waldränder, Gebirgswiesen, Moorwiesen; häufig im Erzgebirgischen Vogtland und im Bergland des Ost-Vogtlands, Oberen Vogtlands und Unteren Vogtlands, verbreitet in den Waldgebieten des Mittelvogtländischen Kuppenlandes und im Hügelland des Ost-Vogtlands, zerstreut in Plauener Binnenzone und Mittlerem Elstergebiet (Greiz 295 m)“. Thomas Blachnik