Für den Erhalt der Arnika besitzt die Bundesrepublik Deutschland eine besondere Verantwortung. Deutschland liegt im Zentrum ihres europäischen Verbreitungsgebietes, welches im Süden von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan, im Norden bis Südskandinavien und das Baltikum reicht. Vormals auch in den Tieflagen weit verbreitet, sind ihre Vorkommen in Deutschland seit Mitte des letzten Jahrhunderts stark zurückgegangen und konzentrieren sich auf die Mittelgebirgsregionen und die Alpen. Aber auch dort – mit Ausnahme der Hochalpen – nimmt die Anzahl der Individuen und Populationsgrößen seit Jahren drastisch ab.
Mit der Arnika verschwinden ihre Lebensräume – Borstgrasrasen, Bergwiesen, Heiden und Moorränder. Sie steht damit stellvertretend für die Pflanzen- und Tierwelt derselben.
Vor diesem Hintergrund wurde Arnika im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt zur „Verantwortungsart“ erklärt, für welche spezielle Projekte und Erhaltungsmaßnahmen gefördert werden.
In Deutschland ist die Arnika durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt und darf nur in Ausnahmefällen für die Herstellung von Salben und Tinkturen gesammelt werden. Sie ist weiterhin Bestandteil des Anhang V der der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (FFH-Richtlinie), die sich mit Tier- und Pflanzenarten, für deren Entnahme aus der Natur besondere Regelungen getroffen werden können, befasst. Diese dürfen in der EU nur im Rahmen von Managementmaßnahmen genutzt werden. Der Großteil der für Arnikaprodukte genutzten Wildsammlungen stammt aus den Pyrenäen, der Schweiz und Südosteuropa.

Infos und Hintergrundmaterial
Weitere Informationen und Hintergrundmaterial finden Sie unter den folgenden Links oder anderen Angeboten von Landesämtern und Universitäten:
Vorkommen im Projektgebiet
Vorkommen von Arnica montana in 1/16-Quadranten der Topographischen Karte 1: 25 000 im Bayerischen Vogtland und Selbitzer Hügelland (Stand 2009) und frühere Verbreitung / Vorkommen
Frankenwald, Vogtland und Fichtelgebirge sind beim Rückgang der Arnika keine Ausnahme. Auch hier ist der Verlust der Wuchsorte und Bestandsgrößen erheblich. Allein im Bayerischen Vogtland mit Rehauer Forst und Selbitzer Hügelland waren 2009 65% der noch 1985 bekannten Wuchsorte verschwunden. Der Rückgang bis dahin wurde kaum dokumentiert. Die Restvorkommen konzentrieren sich im Rehauer Forst und am Nordzug des Fichtelgebirges, weil sich entsprechende Lebensräume und Standortfaktoren dort halten konnten.
Die Plauener Lehrer WEBER und KNOLL beschrieben 1965 die Verbreitung von Arnica montana in der „Flora des Vogtlandes“: „Waldränder, Gebirgswiesen, Moorwiesen; häufig im Erzgebirgischen Vogtland und im Bergland des Ost-Vogtlands, Oberen Vogtlands und Unteren Vogtlands, verbreitet in den Waldgebieten des Mittelvogtländischen Kuppenlandes und im Hügelland des Ost-Vogtlands, zerstreut in Plauener Binnenzone und Mittlerem Elstergebiet (Greiz 295 m)“.
Mehr Informationen, wie die Broschüre „Arnika und Katzenpfötchen im Bayerischen Vogtland“ und das Gutachten „Artenhilfsprojekt Arnika und Katzenpfötchen im Bayerischen Vogtland, Landkreis Hof“, finden Sie im » Bereich Downloads.
Neueste Kommentare