Regina Saller · Dipl.Ing. (FH)
Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof e.V.
Schaumbergstraße 14
95032 Hof
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Sicherung von Ökosystemdienstleitungen Nachhaltige Nutzung und Vermarktung der Ressource Arnika montana
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Biologie
Die Arnika ist eine mehrjährige, aromatische Staude aus der Familie der Korbblütler. Sie bildet eine Blattrosette, aus der im zweiten Jahr der drüsig behaarte, blütentragende Stängel austreibt. Dieser trägt 1-3 gegenständige Blattpaare und meist 1 -5 Blütenköpfe mit den typischen dotter-orange-gelben Zungenblüten am Rand der Blütenköpfe. Die Stängel erreichen Höhen von über 60cm, die Blütenköpfe bei kräftigen Pflanzen einen Durchmesser von 6cm und mehr.
Lebensweise und Wuchsform der Arnika sind von den Standortbedingungen, insbesondere der Art der Nutzung, der Lückigkeit der Vegetation und dem Vorkommen von Offenbodenstellen abhängig. Thomas Blachnik
Grundsätzlich entwickelt sie sich aus Samen, bildet nach der Keimung ihre Rosette und beginnt ihren Lebenszyklus. Im Laufe ihres Wachstums bildet die Pflanze einen unterirdischen Kriechspross (Rhizom), welcher der Speicherung von Nährstoffen dient und aus dem Ausläuferrosetten entspringen. So kann sie sich auch vegetativ vermehren. Sie benötigt dazu lichte, nährstoffarme Standorte auf sauren, frischen bis feuchten Lehmböden.
Samenkeimung
Die Samenkeimung erfolgt in „Schutzstellen“. Nur bei direktem Erdkontakt bildet sich eine Wurzel und die Pflanze kann sich dauerhaft etablieren. Dafür benötigt sie Vegetationslücken und Offenbodenstellen, die in vielen Beständen nicht mehr vorhanden sind. Durch Nutzungsauflassung und Brache verfilzt die Vegetationsdecke und die Arnika wird auf Dauer durch Sukzession – Zwergsträucher, Brachegräser – verdrängt. Eine Vermehrung aus Samen unterbleibt. Auch bei reiner Pflegemahd wird ein Moos- und Grasfilz gefördert, welche die generative Vermehrung hemmt.
Rhizombildung
In beweideten Flächen ist das Rhizom horizontal, in Brachen, besonders bei stärkerer Rohhumusauflage, vertikal ausgebildet. In lückigen Vegetationsbeständen treiben an den Horizontal-Rhizomen kleinblättrige neue Rosetten mit gewissem Abstand zur Mutterrrosette aus. Dagegen entwickeln sich an den Vertikalrhizomen in der dichteren Vegetation von Brachen großblättrige Rosetten aus Erneuerungsknospen nahe der Mutterrosette. In Weiden und sonstigen offenen Beständen wächst Arnika daher als typische Rosettenpflanze truppweise mit kleinen, dem Boden eng anliegenden Blättern, in Brachen zeigt sie einen eher hochstaudenartigen Wuchs mit deutlich größeren, den vorjährigen Blütenschaft umschließenden Blättern.
Auch die Verteilung der Arnica-Rosetten ist abhängig vom Standort. Auf gemähten Flächen kommen die Rosetten geklumpt in nur wenigen Trupps vor, an Offenboden reichen Flächen finden sich dagegen viele einzelne Sprosse. Brachen weisen sowohl Einzelsprosse als auch Trupps auf.