Das Arnikaprojekt setzt zu einem Zeitpunkt ein, wo der Rückgang durch Landschaftswandel und Intensivierung der Landwirtschaft bereits zu einem weitläufigen Verschwinden ihrer Lebensräume geführt hat. Die verbliebenen Vorkommen sind Refugien und Restbestände.
Auch dort, wo die Arnika noch vorkommt, kann ihr Fortbestand gefährdet sein. Dabei spielen vor allem Nutzungswandel, Brache oder ungewollte Nährstoffeinträge – aus der Luft oder benachbarten Nutzflächen – eine Rolle. Auch eine reine Pflegemahd kann Probleme bereiten.
Früher wurde die Arnika durch Nährstoffarmut und starke mechanische Beanspruchung des Grünlandes gefördert. Die Grasdecke war lückig, Weidetritt und Sensenmahd schufen regelmäßig Offenbodenstellen, auf denen Ausläufer wachsen und Samen keimen konnten. Diese Verhältnisse sind heute nicht mehr vorhanden. Zudem werden durch die Luft und aus benachbarten Flächen Stickstoff eingetragen, welcher die Pflanzen schädigt oder konkurrenzkräftigen Gräser und Zwergsträuchern zu Gute kommt. Gras- und Moosfilz oder dichte Heidebestände hemmen den Aufwuchs und die Samenkeimung.
Besonders in Brachen, zwergstrauchreichen Waldrändern und in verfilzten Wiesen erfolgt ein Verdrängungsprozess, den auch die Ausläuferbildung nicht mehr aufhält. Auf Dauer sterben die vegetativen Rosetten ab, die Arnika geht weiter zurück.
Diese Prozesse aufzuhalten und umzukehren hat sich das Arnikaprojekt zum Ziel gesetzt. Durch geeignete Maßnahmen und Umstellung der Pflege sollen verfilzte Bestände aufgebrochen, Offenbodenstellen und lückige Vegetationsdecken geschaffen werden. Damit soll die Samenkeimung angekurbelt und die Bildung neuer Ausläufer gefördert werden. Beispiele dafür sind stärkere mechanische Beanspruchung bei der Mahd und dem Schwaden des Mähgutes durch Tieferstellen der Mähwerke oder die Striegelung von Brachen und Moosfilz. Für die Anlage neuer Bestände werden Plaggeflächen an Waldrändern angelegt. Auf lange Sicht sollen auch wieder Weidetiere – Schafe oder Rinder – zum Einsatz kommen.
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